Ich dachte, Sie würden gern mal einen echten Juwelendieb bei der Arbeit sehen.

Was ist für viele Menschen ebenso reizvoll wie das Glitzern von Juwelen? Richtig. Es ist der Nervenkitzel, der dabei entsteht, wenn man etwas Verbotenes macht. Kombiniert man beides ergibt dies den besten Juwelendieb der Welt – die Katze…

Als an der Côte d’Azur ein äußerst geschickter Juwelendieb sein Unwesen treibt und dabei ganz nach dem Muster der Katze vorgeht, ruft dies unweigerlich die Polizei auf den Plan. Natürlich vermuten sie hinter den Diebstählen keinen anderen als John Robie (Cary Grant), der aufgrund seiner früheren Aktivitäten als die Katze bekannt wurde.

Robie, der sich zur Ruhe gesetzt hatte, versucht dennoch den Vertretern des Gesetzes zu entkommen. Keiner würde an seine Unschuld glauben. Ihm bleibt nur, die neue Katze selbst zu stellen. Daher nimmt er zuerst Kontakt zu seinen alten Partnern auf, die mittlerweile in einem Restaurant ebenfalls einem ehrbaren Beruf nachgehen. Dort stößt er jedoch nur auf Abneigung und Misstrauen.

Erst in dem Versicherungsagenten H. H. Hughson (John Williams) findet Robie einen Verbündeten. Durch ihn erfährt Robie die Namen der nächsten, möglichen Opfer. Es handelt sich dabei um Jessie Stevens (Jessie Royce Landis) und ihre Tochter Frances Stevens (Grace Kelly).

Für John Robie beginnt ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel…

Kritik

Spannung, Romantik und eine durchdachte Story bilden die Basis dieses Klassikers aus dem Jahre 1955. Die Kunst besteht jedoch darin, daraus einen guten Film zu machen. Alfred Hitchcock, der Master Of Suspense, verstand es wie kein anderer dies in die Tat umzusetzen. So manch ein Regisseur der heutigen Zeit könnte sich davon eine Scheibe abschneiden. Angefangen bei der Wahl der richtigen Schauspieler bis hin zum Spannungsbogen, der den Zuschauer von Anfang bis Ende fesselt. So stellt sich unentwegt die Frage, wer wohl John Robies Platz als Katze übernommen habe.

Die bezaubernde Grace Kelly, spätere Fürstin von Monaco, überzeugt ebenso wie Cary Grant nicht zum ersten Mal in einem Hitchcock-Film. Die Dialoge der beiden sind verspielt und revolutionär für die damalige Zeit, gespickt mit unterschwelligen Anspielungen sexueller Natur, und tragen sehr zum positiven Gesamteindruck bei. Dadurch ergibt sich ein vielschichtiges Katz- und Maus-Spiel, in dem Robie der Katze hinterherjagt, während er von Frances und Danielle (Brigitte Auber) umgarnt wird. Spannungsgeladen also in mehr als nur einer Hinsicht.

Grant ist natürlich wie immer hervorragend. Wie keinem anderen gelingt ihm der gewohnte Drahtseilakt des Charmeurs. Einerseits scheinbar gleichgültig und unnahbar, andererseits der Frauenwelt hilflos ausgeliefert. Hitchcock hätte sich keinen besseren für die Rolle der echten Katze aussuchen können, keinen, der so elegant und geschmeidig durchs Bild getigert wäre.

Action-Junkies werden mit dem Film zwar nicht warm werden, abgesehen von der berühmten Verfolgungsjagd, die seitdem oft kopiert wurde, aber für alle anderen Cineasten ist Über den Dächern von Nizza nicht empfehlenswert, sondern Pflicht.

Fazit

Ein Meisterwerk der Filmgeschichte und wahrscheinlich der beste Film Hitchcocks, in dem die wichtigsten Elemente eines unterhaltsamen Films geschickt vereint wurden.