Fleming, Ian
Zur Person
(Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Ian_Fleming)
Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst wurde Fleming Leiter des Korrespondentennetzes der Sunday Times. Er erwarb nach Kriegsende 1946 ein Strandgrundstück auf Jamaika, entwarf ein Haus und nannte es Goldeneye. Dort verlebte er anschließend regelmäßig die kalten Wintermonate. Seine Geliebte Ann ließ sich von Viscount Rothermere scheiden und heiratete Anfang 1952 Fleming. Noch im gleichen Jahr bekamen sie ihren Sohn Casper. 1953 übernahm Fleming die berühmte Rolle des „Atticus“, des leitenden Kolumnisten der Sunday Times, den schon viele Autoren und Politiker verkörperten.
Während der Flitterwochen schrieb Fleming ab 17. Februar 1952 seinen ersten Spionageroman Casino Royale mit der später berühmt gewordenen Figur des Agenten James Bond. Dieser war angelehnt an verschiedene Geheimdienstmitarbeiter, die Fleming kennengelernt hatte, und an seinen Bruder Peter Fleming. Er verkaufte die Rechte an seinem Erstling für 6.000 Dollar an den Hollywood-Schauspieler und -Regisseur Gregory Ratoff, der James Bond am 21. Oktober 1954 zum ersten Mal ins amerikanische Fernsehen brachte. Doch Casino Royale erhielt wenig Zuspruch vom Publikum, und Drehbücher zu einer geplanten Serie namens James Bond, Secret Agent landeten in der Versenkung. Davon unbeirrt verfasste Fleming drei weitere Romane, ehe er 1957 From Russia with Love herausbrachte. Später nannte John F. Kennedy diesen Titel in einer Liste seiner Lieblingsbücher.
Fleming hatte eigentlich die Absicht, damit seine Bond-Reihe zu beenden, um sich ernsthafteren Werken zu widmen. Doch aufgrund der mittlerweile enormen Popularität der Figur entschloss sich Fleming, noch weitere Erzählungen über den Geheimagenten zu schreiben. Bond rückte nun immer mehr in das Interesse der Öffentlichkeit; die Londoner Zeitung Daily Express veröffentlichte 1957 sogar einen kurzen 007-Comic-Strip. Fleming ließ sich von seiner Reportage über Diamantenschmuggel für die Sunday Times für seinen Roman Diamonds Are Forever inspirieren, der ebenfalls 1957 erschien. In den Jahren 1958 und 1959 arbeitete er noch an einer Städte-Reihe der Sunday Times, die später auch als Buch unter dem Namen Thrilling Cities veröffentlicht wurde. Nachdem auch Goldfinger (1959) und Thunderball (1961) großen Erfolg hatten, investierte Fleming weniger in den Journalismus und konzentrierte sich hauptsächlich auf seine Romane. Als Geburtstag von James Bonds Dauergegner Ernst Stavro Blofeld verwendete Fleming seinen eigenen, den 28. Mai 1908 („Im Geheimdienst ihrer Majestät“).[11]
Mittlerweile hatte Filmproduzent Harry Saltzman eine Option auf fast alle Romane und Kurzgeschichten von Fleming erworben (Ausnahmen waren zu diesem Zeitpunkt Moonraker und Casino Royale) und suchte nun nach einer Finanzierung für den ersten abendfüllenden James-Bond-Film. Erst 1962 konnte durch das finanzielle Engagement von Albert R. Broccoli der erste Bond-Streifen James Bond – 007 jagt Dr. No mit Sean Connery in der Hauptrolle in den Kinos anlaufen. Fleming erhielt 100.000 britische Pfund für jeden Titel und eine prozentuale Beteiligung auf Kinoeinspielergebnisse der produzierten Filme. Dem Regisseur der ersten Bond-Filme, Terence Young, lieferte Ian Fleming auch die Grundidee zu dessen Film Mohn ist auch eine Blume (The Poppy Is Also a Flower) von 1966.
Insgesamt verfasste Fleming zwölf James-Bond-Romane und neun James-Bond-Kurzgeschichten (short stories), die in 23 Sprachen übersetzt wurden. Letztere wurden bereits in Großbritannien und den USA unter zum Teil unterschiedlichen Buchtiteln veröffentlicht, in den Übersetzungen häufig einzeln oder in anderen Zusammenstellungen. Die Bond-Romane beruhen nach Flemings Angaben zu 90 % auf wahren Begebenheiten und eigenen Erlebnissen. Die Romane fanden fast vollständig Eingang in die Film-Drehbücher.
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