Duden, Konrad

Zur Person
(Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Duden)

Konrad Duden wurde als zweiter Sohn des Gutsbesitzers (Gut Bossigt), Branntweinbrenners und Eisenbahnbeamten Johann Konrad Duden (1802–1885) und dessen Frau Juliane Charlotte geb. Monjé (1810–1883) geboren. Duden wurde am 21. Januar 1829 in der evangelischen Mathenakirche in Wesel getauft und verbrachte seine ersten Lebensjahre in seinem Geburtsort Lackhausen. 1833 zog seine Familie mit ihm in die Altstadt von Wesel. Nach seinem Abitur 1846 an der Vereinigten höheren Bürgerschule und Gelehrtenschule in Wesel studierte Konrad Duden vier Semester Geschichte, Germanistik und klassische Philologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort trat er der Studentenverbindung Bonner Wingolf bei.

Nach vier Semestern brach er das Studium – vermutlich aus finanziellen Gründen – ab und nahm 1848 eine Stelle als Hauslehrer in Frankfurt am Main an, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Er war von 1848 bis 1854 Hauslehrer bei der Familie des Senators Eduard Franz Souchay. In dieser Zeit unternahm er ausgedehnte Studienreisen in das Vereinigte Königreich und in die französische Schweiz.

1854 holte er mit besonderer Genehmigung, die ihn aufgrund seiner Hauslehrertätigkeit vom weiteren Studium befreit hatte, das Staatsexamen an der Universität Bonn nach und erlangte die Lehrbefähigung für die Fächer Latein, Griechisch, Französisch und Deutsch. Im gleichen Jahr promovierte Duden in absentia an der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg mit der Dissertation De Sophoclis Antigona. Die Referendarzeit am Archigymnasium in Soest brach er 1854 ab und nahm eine Hauslehrerstelle in Genua (Italien) an; von dort hatte er bereits sein Promotionsverfahren in Marburg betrieben. 1859 nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete er als Lehrer und im beruflichen Aufstieg als Direktor (Prorektor) am Soester Archigymnasium.

Im Jahre 1861 heiratete Duden in Messina Adeline Jakob (1841–1924), die er dort 1854 als Tochter des deutschen Konsuls kennengelernt hatte. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor, die das Säuglingsalter überlebten, darunter der bedeutende Chemiker Paul Duden (1868–1954). Zu seinen Enkeln zählten der Mannheimer Wirtschaftsjurist und Rechtslehrer Konrad Duden (1907–1979) und Lilo Milchsack (1905–1992), eine der Gründerinnen der Deutsch-Britischen Gesellschaft.

1869 wurde er als Gymnasialdirektor nach Schleiz (Fürstentum Reuß jüngerer Linie) berufen, wo er die Regeln für das spätere Wörterbuch erarbeitete, weil in Schleiz fränkischethüringische und sächsische Dialekte zusammentrafen und die Beurteilung der Orthographie eines Schülers davon abhing, in welcher Sprachtradition der jeweilige Lehrer aufgewachsen war. Durch sein Standardwerk hatte Duden insbesondere bildungsfernen Schichten das Lesen und Schreiben erleichtern wollen.

Von 1876 bis 1905 war er Direktor des Königlichen Gymnasiums in Hersfeld. Hier veröffentlichte er 1880 sein Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache; es gilt als sein Hauptwerk. 1905 trat er in den Ruhestand und nahm seinen Alterswohnsitz in Sonnenberg bei Wiesbaden (preußische Provinz Hessen-Nassau). Er starb dort im August 1911 und wurde wunschgemäß im Familiengrab in Bad Hersfeld beigesetzt.

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