Wenn uns die Menschen, die wir lieben, genommen werden, dann können wir sie trotzdem behalten, indem wir nie aufhören, sie zu lieben…
Die Menschen haben früher geglaubt, wenn jemand stirbt, bringt eine Krähe ihre Seelen in das Land der Toten. Aber manchmal passiert etwas ganz besonders Schlimmes, das so furchtbar traurig ist, dass die Seele keine Ruhe findet. Und manchmal, aber sehr selten, kann die Krähe diese Seele wieder zurück bringen, damit sie den Fehler korrigiert.
In der Nacht des Teufels brennen jedes Jahr Gebäude in der ganzen Stadt. Verantwortlich für die Brände ist ein Verbrechersyndikat unter der Führung des Geschäftsmannes Top Dollar (Michael Wincott). Als Strafaktion für eine Klage gegen ihn als Vermieter einer Penthouse-Wohnung schickt er in eben jener Nacht seine Handlanger los. Die vier Brandstifter sollen die Mieterin Shelly Webster (Sofia Shinas) zur Vernunft bringen, doch die Situation eskaliert und Shelly wird vergewaltigt und ermordet. Ein ebenso tragisches Schicksal erleidet ihr Freund Eric Draven (Brandon Lee), der plötzlich in der Wohnung auftaucht, als sich T-Bird (David Patrick Kelly), Skank (Angel David), Tin Tin (Laurence Mason) und Funboy (Michael Massee) über seine geliebte Shelly hermachen. Eric wird kurzerhand erschossen und aus dem Fenster geworfen.
Ein Jahr später hockt eine Krähe auf dem Grabstein von Eric Draven und klopft darauf. Der ruhelose Geist des Ermordeten erwacht aus seinem Schlummer und entsteigt dem kalten Grab. Erst nach und nach erinnert er sich schmerzhaft der Ereignisse und der verlorenen Liebe, die ihm so gewaltsam entrissen wurde, und er erkennt den Grund seines Hierseins. Also macht er sich auf die Suche nach den Tätern, nahezu unverwundbar und unsterblich unter dem Schutz der Krähe…
Kritik
Ein düsterer Film entsprungen einem düsteren Comic begleitet von düsteren Ereignissen, die ihre Schatten werfen und dem Werk einen traurigen Beigeschmack verleihen, ist The Crow regelrecht zu einem Kultstreifen avanciert. So schreibt selbst der preisgekrönte Filmkritiker Roger Ebert: „…the best version of a comic book universe I’ve seen…“. Ähnlich wie später bei Dark City ist es dem Regiesseur Alex Proyas gelungen, eine faszinierende Atmosphäre einzufangen und an das Publikum zu vermitteln.
Hauptdarsteller Brandon Lee hat mit seiner Darbietung nicht nur überzeugt, sondern einen Grundstein gelegt, der in den Fortsetzungen von seinen Nachfolgern nicht mehr erreicht werden konnte. Mimik, Gestik, seine Art zu sprechen und zu handeln – all das überträgt er auf die Figur des Eric Draven. So erlebt der Zuschauer alle Höhen und Tiefen der aufgewühlten Gefühlswelt des Wiedergängers.
Sein Gegenpart ist Top Dollar, dargestellt von Michael Wincott, der u.a. schon neben Kevin Costner in Robin Hood – König der Diebe zu sehen war und seine Rollen als Bösewicht stets faszinierend verkörperte. So ist es ihm auch diesmal gelungen, einen Schurken auf die Leinwand zu bannen, der nicht so schnell in Vergessenheit gerät.
Neben den beiden wirken jedoch Ernie Hudson als Officer Albrecht und all die anderen Schauspieler keineswegs blass. So ist jeder ein Teil dieses schaurig-traurigen Comic-Universums geworden.
Untermalt wird die Szenerie von einem grandiosen Score Graeme Revells und diversen teilweise trashigen Songs. Bezeichnend für den Film sind jedoch die beiden Songs Burn von The Cure und It Can’t Rain All The Time von Jane Siberry, die sehr gut die Gefühlswelt Eric Dravens wiederspiegeln.
Schade nur, dass Brandon Lee den Erfolg des Films nicht mehr miterleben durfte, da er während der Dreharbeiten durch ein Missgeschick Michael Massees ums Leben kam. Dazu bleibt nur ein Fazit.
Fazit
…Gebäude brennen und Menschen sterben, aber die wahre Liebe hält ewig.