Die Macht – sie ruft nach dir…

Die Macht ist stark in meiner Familie. Mein Vater hat sie, ich habe sie, meine Schwester hat sie. Auch du besitzt diese Macht.

Mittlerweile sind 30 Jahre vergangen, seit Luke Skywalker (Mark Hamill) den Imperator besiegt und die Rebellenallianz das Galaktische Imperium zu Fall gebracht hat. Neben der Neuen Republik hat sich ein weiterer Machtfaktor etabliert, der aus den Überresten des Imperiums erwuchs – die Erste Ordnung.

Nachdem Luke Skywalker scheinbar mit der Ausbildung neuer Jedi gescheitert ist, hat er sich an einen unbekannten Ort zurückgezogen. Die Erste Ordnung und auch der Widerstand befinden sich auf der Suche nach ihm. Der Widerstand ist eine militärische Gruppe, die sich der Ersten Ordnung in den Weg stellt und von General Leia Organa (Carrie Fisher) angeführt wird.

Auf dem Wüstenplaneten Jakku wird der Jägerpilot Poe Dameron (Oscar Isaac) fündig. Er erhält eine Holokarte, die zusammen mit einem zweiten Teilstück zu Luke Skywalker führt. Die Erste Ordnung ist ihm bereits auf den Fersen und zerstört das Camp, in dem Poe die Karte erhalten hat. Es gelingt ihm gerade noch, die Karte in seinem Astromechdroiden BB-8 zu verstecken und diesen wegzuschicken, bevor er von Kylo Ren (Adam Driver) gefangengenommen wird.

Bevor Poe jedoch näher befragt werden kann, hilft ihm ein Sturmtruppler mit der Kennung FN-2187 (John Boyega) zur Flucht. Der junge Soldat möchte einfach nur weg von der Ersten Ordnung und erhofft sich im Piloten Poe einen Verbündeten, der ihm dabei hilft. Doch der möchte erst einmal zurück nach Jakku, um seinen Droiden zu bergen.

Unterwegs wird ihr Tie-Jäger abgeschossen und sie stürzen ab. Als Finn, wie FN-2187 von Poe getauft wurde, wieder zu Bewusstsein kommt, ist Poe verschwunden, vermutlich tot. Daher macht sich Finn alleine auf den Weg. Als er endlich einen bewohnten Ort erreicht, trifft er unversehens auf die junge Rey (Daisy Ridley), die Poes Droiden im Schlepptau hat.

Bevor sich die beiden näher kennenlernen können, erfolgt bereits ein Angriff der Ersten Ordnung. Ihnen bleibt nur die Flucht in einem alten und herunter gekommenen Raumtransporter – dem Millennium Falcon. Ihr Ziel ist die geheime Basis des Widerstands…

Kritik

Nach den mit gemischten Gefühlen aufgenommenen Prequels war es lange Zeit ruhig geworden um den Krieg der Sterne. Neben Gerüchten über eine Realserie gab es nicht wirklich viel Neues aus dem Universum der Jedi. Und als bekannt wurde, dass Lucas Arts an Disney verkauft werden soll, wurden Unkenrufe laut, ob künftig wohl Donald Duck und Mickey Mouse in Star Wars Einzug halten würden.

Als aber ein Sequel zur Originaltrilogie angekündigt wurde, war die Erwartungshaltung groß. Der richtige Drehbuchautor und Regisseur mussten gefunden werden. Auch stellte sich die Frage, ob die alte Garde wieder mit von der Partie sein würde. Die Fangemeinde wollte einen Film, der sich an den alten Filmen orientierte und nicht an den Prequels. Weniger Tricktechnik, mehr Charakterzeichnung lautete die Devise, zurück zu den Ursprüngen.

Dafür wurde der stark gehypte Regisseur J.J. Abrams engagiert, der erst kurz zuvor das tot geglaubte Star Trek-Franchise wiederbelebt hatte. Er schafft es auch mit seiner Vision von Star Wars das alte Feuer neu zu erwecken, denn Das Erwachen der Macht macht sehr vieles richtig. So mischen sich ruhige Momente zwischen Action und Feuerwerk, eine Geschichte wird aufgebaut und die Optik erinnert mehr an Originaltrilogie als an Prequels.

Dennoch gibt es auch einige Mängel, die man von J.J. Abrams einfach erwartet. Anstatt eine Situation logisch zu durchdenken, werden bei ihm oftmals recht lachhafte Mittel eingesetzt, um die Story voranzutreiben. Ein Beispiel wäre der Hyperraumflug durch einen Planetenschild. Wie bitte? Das hätten sie wohl zu Zeiten von Rückkehr der Jedi-Ritter mal wissen sollen. Erinnert auch irgendwie an das Transwarp-Beamen aus seinem Star Trek.

Es sollen hier auch nicht alle Ungereimtheiten aufgezählt werden, aber wer sich Erwachen der Macht genauer ansieht, wird vieles erkennen, was einfach nicht passt, und zu seinem Leidwesen zugeben müssen, dass Abrams einfach nur eine Neuauflage von Krieg der Sterne gedreht hat. Gleiche Story in neuem Gewand. Nach seinem Abgang ruhten die Hoffnungen auf Episode VIII und einem fähigeren Regisseur und Drehbuchautor, nach neuen Ideen, in welche Richtung sich die Saga entwickeln kann.

Dabei wäre auch eine Änderung der darstellerischen Leistung von Adam Driver wünschenswert, der so gar nicht als gefallener Jedi zusagt. Er wirkt eher wie ein verwöhntes Kind, dem sein Lolli geklaut wurde, und nicht wie ein neuer Oberbösewicht a la Darth Vader. Die restliche Crew gefällt hier schon besser, wird aber auch an manchen Stellen durch das Drehbuch und manchmal aufkommende Hektik ausgebremst.

Zum Score von John Williams braucht man eigentlich nicht viel zu sagen. Er liefert genau das ab, was alle von einem Star Wars-Score erwarten. Mal bombastisch, mal melancholisch fängt er stets richtig die Szenen ein und verstärkt so deren Wirkung.

Fazit

Nicht besser als die Prequels und ein Star Wars, aber ein Lichtblick auf den die Fans gewartet hatten, doch es ist noch genug Luft nach oben.