In der Zukunft kannst du dich nicht vor dir selbst verstecken.
Ein Kampf gegen einen übermächtigen Konzern und die eigene Psyche…
Die Welt im Jahr 2077 hat sich verändert. Konzerne handeln nicht mehr nur im Hintergrund, sondern halten die wahre Macht in Händen. Der Großteil der Menschheit lebt in Megastädten wie Night City, während andere sich in nomadischen Strukturen zusammengefunden haben und das außerhalb gelegene Ödland durchstreifen.
V und sein Kumpel Jackie Welles sind Geschäftspartner und verdienen ihren Lebensunterhalt damit, gefährliche Aufträge für sogenannte Fixer zu erledigen. Durch die mysteriöse Evelyn Parker kommen sie an einen äußerst lukrativen, aber auch höchst gefährlichen Auftrag. Und wie zu erwarten, geht alles schief. Jackie wird erschossen und V befindet sich auf der Flucht vor dem übermächtigen Arasaka-Konzern.
In all dem Chaos vermischt sich zu allem Überfluss auch noch die Persönlichkeit des toten Johnny Silverhand mit der von V, nachdem V den von Arasaka gestohlenen Bio-Chip an sich gebunden hatte, um die darin enthaltenen Daten zu retten.
Fortan befindet sich V nicht nur auf der Flucht vor Arasaka, sondern auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich von der fremden Persönlichkeit zu befreien…
Kritik
CD Projekt RED ist hauptsächlich durch The Witcher bekannt geworden, eine Fantasy-Spielreihe, die mittlerweile auch eine Netflix-Serie erhalten hat. Mit Cyberpunkt 2077 bleiben sie zwar dem Rollenspiel-Gerne treu, verlegen das Setting aber in eine aus Witcher-Sicht ferne Zukunft. Dabei bildet Pen- & Paper-Rollenspiel Cyberpunkt 2020 die Grundlage der Spielwelt.
Als das Spiel am 10. Dezember 2020 auf PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series , GeForce Now und Google Stadia veröffentlich wird, ist die Erwartungshaltung der Spieler bereits in ungeahnten Höhen, nicht zuletzt wegen der Mitwirkung von Keanu Reeves als Johnny Silverhand.
Die Steuerung und Handhabung des Spiels sind teilweise sehr gelungen, kommen aber in vielen Bereichen altbacken daher. Als Beispiel sei hier nur die Inventar-Verwaltung genannt, die an Spiele erinnert, die vor 20 Jahren programmiert wurden. Auch das Kampfsystem ist zweischneidig. Während der Fernkampf beinahe flüssig wirkt, ist das Boxen geradezu schlecht.
Besonders beim Systemhack und Netrunning wurden Chancen vertan. Während das Hacken als kleines Minispiel integriert wurde, durch das man zusätzliche Eurodollar gewinnen kann, bietet der Aufenthalt innerhalb der virtuellen Welt durch BDs oder Einklinken ins Netz vornehmlich einen Zuschauermodus. Wirklich schade, denn eine zusätzliche virtuelle Welt innerhalb der virtuellen Welt von Cyberpunk 2077 wäre mal etwas Neues gewesen.
Zuletzt sollten noch die vielen Bugs und Programmierfehler erwähnt werden, die oftmals für mehr Frust als Lust sorgen und selbst mehr als ein halbes Jahr nach Release noch nicht alle ausgemerzt wurden. Einzig die wirklich gut erzählte Geschichte sorgt dafür, dass der Spieler am Ball bleibt und Cyberpunkt 2077 nicht vorzeitig beendet.
Ohne spoilern zu wollen, sei erwähnt, dass man trotz der vielerorts schlechten Kritik mit einem zweiten Teil rechnen kann. Da kann CD Projekt RED nur hoffen, dass die Spieler schnell vergessen und vergeben.
Fazit
Tolle Story in schlechter Gewandung. Wiederspielwert nur für Masochisten.