Peitsche und Hut stehen nur wirklich einem gut.

Im normalen Leben ein einfacher Archäologie-Professor, wandelt sich Dr. Jones nach der Arbeit zu einem knallharten Schatzsucher, der Altertumsforschung lieber in der Praxis betreibt.

Man schreibt das Jahr 1936. Dr. Henry Jones jr. (Harrison Ford) kehrt gerade von einer erfolglosen Reise aus Südamerika heim, als Agenten der US-Regierung an der Universität auftauchen, an der er unterrichtet. Sie berichten von einer Nachricht der Nazis, die sie abfangen konnten. Leider würden sie daraus nicht schlau, erhofften sich jedoch Hilfe von Dr. Jones, weil dessen ehemaliger Mentor Ravenwood und ein sogenanntes Kopfstück des Stabes des Re darin erwähnt werden.

Jones erkennt sofort die Wichtigkeit der Mitteilung: Die Nazis hatten die Bundeslade entdeckt, und sollten sie das Relikt bergen, wären sie laut biblischer Überlieferung unbesiegbar. Für ihn zählt jedoch nur der Fund an sich. Schließlich ist er Archäologe. Für die US-Agenten Grund genug, ihn zu engagieren. Jones solle die Bundeslade vor den Nazis finden und in Sicherheit bringen.

Erneut macht sich der Abenteurer Indiana Jones auf die Suche nach altertümlichen Relikten. Er weiß jedoch, dass er die Lade nur mit Hilfe von Ravenwoods Tochter Marion (Karen Allen) bergen kann. Sie ist im Besitz des bereits erwähnten Kopfstücks. Als er sie in Nepal aufsucht, sind auch die Nazis schon da, um sich das Kleinod anzueignen.

Gemeinsam mit Marion rettet sich Indy nach Kairo, wo ihm sein alter Freund Sallah (John Rhys-Davies) bei der Suche helfen soll. Doch schon bald muss Jones erkennen, dass unter den Nazis ein Gegenspieler ist, den er nicht erwartet hätte – Belloq (Paul Freeman), ein französischer Archäologe, der Indy schon in Südamerika in die Quere gekommen war.

Doch dank Marion ist Jones seinen Kontrahenten gegenüber noch im Vorteil…

Kritik

George Lucas und Steven Spielberg hätten sich damals wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass sich ihr Abenteuerheld Indiana Jones zu einer wahren Kultfigur entwickeln würde. Bedenkt man noch dazu, wer ursprünglich für die Rolle des Indy engagiert werden sollte, Tom Selleck bzw. Nick Nolte, kann man echt froh sein, dass der eine vertraglich gebunden war und der andere kein Interesse bekundete. Keinem anderen wie Harrison Ford ist die Rolle des nach Abenteuer süchtigen Professors besser auf den Leib geschrieben.

Der Film selbst kombiniert meisterhaft Action, Spannung, Humor und eine gute Story. Dabei könnte man meinen, dass gerade Thema und Zeit, in welcher der Film spielt, ein Hindernis sein könnten. Doch Spielbergs typische Schwarz-Weiß-Malerei passt ideal zu Jäger des verlorenen Schatzes. So trifft man zwar auf die üblichen Klischees, aber in kaum einem anderen filmischen Werk kann man diese mit so viel Humor genießen.

Der Film nimmt sich selbst nicht zu ernst und entführt den Zuschauer zurück in die Kindheit, als er selbst noch Abenteuer erleben wollte und von großen Geheimnissen träumte, die nur darauf warteten entdeckt zu werden. Dabei bietet Indiana Jones den perfekten Helden für Jedermann. Er ist kein Comic-Held wie Superman, sondern jemand, mit dem man sich identifizieren kann.

Neben Harrison Ford als Indy übernimmt Karen Allen den weiblichen Part der Marion Ravenwood. Sie bildet einen amüsanten Gegenpol zu Fords Charakter und kann ebenso in ihren Szenen überzeugen. Dabei mimt sie weniger die typisch hilfsbedürftige Frau in derartigen Filmen, sondern weiß sich durchaus zu wehren. Unterstützt werden die beiden von dem liebenswürdigen John Rhys-Davies als Sallah. Rhys-Davies, der später als Gimli in der Verfilmung des Herr der Ringe Berühmtheit erlangte, zeigt auch hier schon sein schauspielerisches Talent. Von den Antagonisten fallen eigentlich nur Paul Freeman als Dr. Rene Belloq und Ronald Lacey als Major Arnold Toht so richtig auf. Die Rolle des Colonel Dietrich gespielt von Wolf Kahler wirkt etwas blass. Erwähnenswert ist auch die Rolle des Satipo. Er ist Indys Begleiter zu Beginn des Films. Bei ihm handelt es sich um den heutzutage besser bekannten Schauspieler Alfred Molina.

Der Score zum Film stammt von John Williams und ist ein regelrechter Ohrwurm. Selbst vielen Leuten, die keinen der Indiana Jones-Filme gesehen haben, ist er ein Begriff. Eine Auszeichnung mit dem Grammy Award  1982 ist also durchaus berechtigt.

Jäger des verlorenen Schatzes hatte mit nur 20 Millionen Dollar Budget ein Einspielergebnis von weltweit 384 Millionen Dollar und verhalf dem Abenteuergenre zu neuem Leben. Der Erfolg war so groß, dass 1984 Indiana Jones und der Tempel des Todes und 1989 Indiana Jones und der letzte Kreuzzug folgten. Auch eine TV-Serie über das Leben des jungen Indy wurde produziert. Beinahe 20 Jahre später folgt nun der vierte Teil eines unglaublichen Erfolgsrezepts – Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Natürlich nur mit Hut und echter Peitsche.

Fazit

Oft nachgeahmt, doch bis heute unerreicht, denn Indiana Jones ist einfach Kult.