Vater eines ermordeten Sohnes, Ehemann einer ermordeten Frau und ich werde meine Rache haben, in diesem oder im nächsten Leben…
Er war von den Göttern gesegnet, hatte seinem Land treu gedient und wollte nur eins: zu seiner Familie. Doch Heimtücke und Verrat raubten ihm alles, an was er glaubte. So wurde aus dem Feldherrn ein Sklave, der es als Gladiator mit dem gesamten Römischen Imperium aufnimmt.
Der römische Kaiser Marcus Aurelius (Richard Harris) führt Krieg in Germanien. Angeführt werden seine Truppen von dem treuen Feldherrn Maximus (Russell Crowe), der sich nichts sehnlicher wünscht, als nach Hause zu seiner Frau und seinem Sohn zu kehren. Doch dieser Wunsch soll ihm verwehrt bleiben, denn der alte Kaiser hat ihn auserkoren, dessen Nachfolge anzutreten, damit Maximus die Macht über Rom dem römischen Volk zurückgibt. Dabei übergeht Marcus Aurelius die natürliche Erbfolge und seinen Sohn Commodus (Joaquin Phoenix).
Commodus, der zusammen mit seiner Schwester Lucilla (Connie Nielsen) nach der Schlacht an der Front auftaucht, erfährt in einem vertraulichen Gespräch mit seinem Vater von dessen Entscheidung. Für den an Narzissmus leidenden Commodus ist dies ein folgenschwerer Schicksalsschlag. Ihm bleibt nur ein Ausweg – der Tod des Imperators. Daher ermordet er diesen kurzerhand, bevor dessen Entscheidung publik wird.
Als Maximus vom Tod des Imperators erfährt, glaubt er nicht an eine natürliche Todesursache und verweigert Commodus die Treue. Doch der Verrat geht tiefer, denn auch Quintus (Tomas Arana), der Maximus in der Schlacht zur Seite stand, dient Commodus und befiehlt die Hinrichtung seines ehemaligen Feldherrn.
Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung an der Front gelingt es Maximus den Praetorianern und seinem sicheren Tod zu entkommen. Verwundet und ohne Hilfe schlägt er sich bis nach Hause durch, nur um Frau und Kind tot aufzufinden. Endgültig am Ende erliegt er seiner Wunde.
Als er wieder zu sich kommt, findet er sich in einer Sklavenkarawane wieder. Zusammen mit einigen anderen wird er an Proximo (Oliver Reed) verkauft, für den sie in der Arena kämpfen sollen. Anfangs weigert sich Maximus noch, doch als er erfährt, dass Proximo dereinst selbst Gladiator war und von Kaiser Marcus Aurelius persönlich die Freiheit erhielt, sieht Maximus seine Chance auf Gerechtigkeit…
Kritik
Ridley Scott ist bekannt für beeindruckende Filme, so war die Erwartungshaltung für Gladiator groß. Dabei handelt es sich um einen Streifen, der sich an Pomp und Glamour sehr wohl mit den Monumentalfilmen der 50er und 60er Jahre messen kann. Die Handlung ist angelehnt an tatsächliche Begebenheiten des alten römischen Reiches. Scott versuchte zwar eine historische Basis zu vermitteln, patzte jedoch hier und da.
Doch was bleibt übrig? Ein Werk über Werte und Ideale, und über einen Staat, wie er hätte sein können. Ein Einblick in die innersten Tiefen menschlicher Abgründe und Träumereien. Ein Traum über Ziele und den endgültigen Sinn dahinter. So wirkt Gladiator mit überwältigenden Gefühlen und bombastischer Action auf den Zuschauer ein.
Hierzu sind nicht nur die herausragenden Leistungen der Protagonisten, dargestellt von Russel Crowe und Joaquin Phoenix, zu loben, sondern auch das Zusammenspiel der unzähligen Nebendarsteller. So verleihen gerade Oliver Reed und Richard Harris, zwei alte Haudegen im Filmgeschäft, Scotts Werk etwas Pathetisches. Sie verkörpern das alte Rom, wie es war, und erkennen doch vor ihrem Ende, wie es hätte sein sollen. Sie symbolisieren den Weg, den der Film nimmt.
Der klassische Score von Großmeister Hans Zimmer tut sein Übriges und verwandelt Gladiator endgültig in ein Festival der Sinne, denn letztendlich geht es nicht um Gladiatoren und ums Töten, sondern um die Verwirklichung eines Traumes.
Fazit
Kein Film mit Anspruch auf historische Authentizität, aber ein Traum über Ideale und Werte.