For anyone who’s ever won. For anyone who’s ever lost. And for anyone who’s still trying.
Der Untertitel scheint eine Widmung von Tess McGill, die im Film alle Höhen und Tiefen durchlebt, dabei nie aufgibt und für ihre Ziele kämpft.
Tess McGill (Melanie Griffith) arbeitet engagiert und hart für einen Finanzmakler Manhattens. Als sie trotz qualifizierter Weiterbildungen wieder einmal bei einer Beförderung übergangen wird und ihr Vorgesetzter (Oliver Platt) sie eher als Prostituierte sieht denn als wertvolle Mitarbeiterin, reagiert Tess impulsiv und beleidigt diesen öffentlich. Danach steht Tess kurz vor dem Rauswurf. Ihre letzte Chance sieht die Leiterin der Personalabteilung (Olmypia Dukakis) in einer Versetzung.
Doch auch privat klappt nicht alles so, wie Tess es sich wünschen würde. Auch ihr Freund Mick (Alec Baldwin) zeigt mehr Interesse an ihrem Körper als an Gesprächen mit ihr oder gar den Problemen, die sie beschäftigen. Tess scheint am Tiefpunkt, als sie ihn letztlich mit einer gemeinsamen Freundin im Bett erwischt. Einzig aus dem neuen Job schöpft sie noch Hoffnung.
Als Tess ihren neuen Posten als Assistentin von Katharine Parker (Sigourney Weaver) bezieht, führt Katharine ein persönliches Gespräch mit ihr, in dem sie ihr als wichtigste Basis ihrer Zusammenarbeit Vertrauen und Teamwork nennt. Tess, noch etwas naiv, vertraut daher bald darauf der ehrgeizigen und rücksichtslosen Katharine eine eigens entwickelte Strategie zur Fusion zweier Konzerne an, wodurch beide Firmen sich besser am Markt positionieren könnten.
Katharine wischt die Idee mit dem Vermerk beiseite, sich das Ganze einmal anzusehen, glaube aber nicht daran, dass es erfolgversprechend wäre. Nachdem Katharine jedoch am folgenden Wochenende bei einem Skiunfall verunglückt und ans Bett gefesselt in einem ausländischen Krankenhaus verbleiben muss, beauftragt sie Tess damit, sich um ihre persönlichen Angelegenheiten zu kümmern. Dabei stößt Tess auf Aufzeichnungen, die beweisen, dass Katharine die ihr von Tess anvertraute Idee als eigene an einen Jack Trainer (Harrison Ford) verkaufen will.
Tess ist enttäuscht und niedergeschlagen. Doch erneut gewinnt ihre Impulsivität die Oberhand. Sie nutzt die Chance und Katharines Abwesenheit, um selbst einen Kontakt zu Trainer herzustellen. Dabei weiß sie nicht, dass es sich bei Trainer um den Freund Katharines handelt.
Es beginnen ein Wettlauf mit der Zeit und ein Kampf um die Wahrheit.
Kritik
Mike Nichols hat hier nicht nur einen unterhaltsamen Film gedreht, sondern ein sozialkritisches Werk in komödiantisches Gewand gekleidet. Dabei bedient er sich namhafter Darsteller und das nicht nur in den Hauptrollen. So sind in Nebenrollen die damals weniger bekannten Oliver Platt, Kevin Spacey und David Duchovny zu sehen. Die wichtigste Nebenfigur verkörpert jedoch Joan Cusack. Sie spielt Cyn, die Freundin von Tess. Ihre schrullige und doch liebevolle Darstellung wurde mit einer Auszeichnung geehrt.
Harrison Ford brilliert zur Abwechslung in einer humorvollen Rolle und bietet die von ihm gewohnte schauspielerische Leistung. Der rücksichtslosen Katharine Parker wird von Sigourney Weaver Leben eingehaucht. Ihre glaubwürdige Darstellung wurde deswegen auch mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Für die Hauptdarstellerin selbst war es die Rolle ihres Lebens. Sicher hat Melanie Griffith in einigen Filmen mitgespielt. Doch wie viele davon blieben in Erinnerung? Dieser hier schafft es, weil Griffith in der Lage ist, die Emotionen und Gedankenwelt von Tess McGill auf den Zuschauer zu übertragen, der sich mit ihr freut, weint oder lacht.
„Working Girl“, so der Originaltitel, bietet eine Geschichte, mit der sich sehr viele Menschen identifizieren können. Der Film macht den Menschen neuen Mut und zeigt, dass das Unmögliche machbar ist, wenn man nur immer wieder aufsteht, anstatt liegen zu bleiben. So wurde Nichols Werk nicht umsonst mit Preisen und Nominierungen überhäuft.
Aber wieder einmal ist es die musikalische Untermalung, die einem Film noch mehr Tiefe verleiht. Der ebenfalls ausgezeichnete Titelsong Let The River Run von Carly Simon ist ein regelrechter Ohrwurm, der einen die ganze Zeit über begleitet. Melodie und Text scheinen die Menschen zu beflügeln. So gibt es Berichte über Personen, die sich nach dem Film 20 Pfund mit Radfahren abtrainiert haben, während im Walkman der Song lief. Und auch ich lausche der Stimme von Carly Simon beim Autofahren, wenn ich mal schlechte Laune habe. Daher Let The River Run…
Fazit
Eine Komödie, die sich in allen Belangen mit den Klassikern messen kann.