„Ich kann Opfer oder Freiwillige sein… ich bin Freiwillige.“
Wie verhalten sich Menschen mit Schlafstörungen in einem angeblich von Geistern heimgesuchten Haus? Diese Frage stellte sich Dr. Marrow. Wäre ihm das Ergebnis vorher bekannt gewesen, hätte er es bei der Gedankenspielerei belassen.
Eleanor Lance (Lili Taylor) hat ihr halbes Leben damit verbracht, sich um ihre pflegebedürftige Mutter zu kümmern, die ans Bett gefesselt war. Nach dem Tod der Mutter versucht die Schwester Eleanors die vererbte Eigentumswohnung zu Geld zu machen und Eleanor mit Almosen abzuspeisen. Kurz darauf erhält Nell, so der Kosename Eleanors, einen Anruf, in dem sie auf eine Anzeige in der Zeitung hingewiesen wird. Dort werden Personen mit Schlafstörungen gesucht, die unter kontrollierten Bedingungen an einer Studie teilnehmen. Um der Vergangenheit zu entfliehen, stürzt sich Nell in das Abenteuer, denn das ist es für sie. Zusammen mit Theo (Catherine Zeta-Jones) und Luke Sanderson (Owen Wilson) bezieht sie Hill House, wo Dr. David Marrow (Liam Neeson) sich mit ihren Schlafproblemen auseinandersetzen möchte. Als sich Dr. Marrows wahre Absichten offenbaren, scheint die Lage bereits aussichtslos und der Horror nimmt kein Ende…
Kritik
Jan de Bont dachte sich wohl, ein Remake des Kult-Klassikers „Bis das Blut gefriert“ sei eine lukrative Angelegenheit. Sicher hätte er damit recht behalten können, wenn er sich an die Vorgaben des Originals gehalten hätte. Aber was kam stattdessen dabei heraus? Im Original gibt es vier Elemente, durch welche der Film einen solchen Erfolg hatte. Um festzustellen, ob man sich im Remake an diese Elemente hielt, braucht man diese nur zu vergleichen. Zum ersten die Hintergrundgeschichte. Recht viel aus der Geschichte von 1963 ist nicht mehr zu erkennen. Das allein wäre auch kein Grund zur Sorge, hätte man nicht unbedingt eine Familientragödie daraus gemacht. Ein weiteres Manko ist die Tatsache, dass man Marrows/Markways Frau einfach aus der Geschichte gestrichen hat, obwohl sie im Original eine tragende Rolle für die abschließende Entwicklung des Films hatte. Bei der Wahl der Schauspieler hatte de Bont ein glücklicheres Händchen. So weisen gerade Lili Taylor und Catherine Zeta-Jones nicht nur äußerlich, sondern auch charakterlich, große Ähnlichkeit zu ihren Pendants aus dem Jahre 1963 auf. Trotz bemühter darstellerischer Leistung bleibt die erwartete Wirkung aus. Alles ist zu hektisch und schnell, um eine langhaltende Spannung aufzubauen. Dies gleicht de Bont auf einfache Weise aus, indem er sich nun gänzlich vom ursprünglichen Konzept des Klassikers entfernt. Viel zu sehr verlässt er sich auf die Tricktechnik und visuelle Schockeffekte, anstatt wie sein Vorgänger Wise, die Vorstellungskraft des Publikums anzuregen. Wäre die von de Bont eingesetzte Methode erfolgreich, könnte man diesen Stilbruch verzeihen. So bleibt einzig ein Schmunzeln über mangelnde Kreativität. Zuletzt helfen nicht einmal die unheimlichen Soundeffekte Gary Rydstroms, um den Film in die gewünschte Richtung zu lenken. Was bleibt ist ein unausgegorenes Konzept, aus dem weit mehr machbar gewesen wäre.
Fazit
Sicher gibt es gute Remakes zu alten Filmen. Dieses gehört nicht dazu.